Ruth Schwarzhaupt, Jahrgang 1931, eine Überlebende aus Konstanz, erinnert sich an den Abschied von ihren Eltern:

At any rate, I do remember Papa at some prior point in time at home saying, in response to my lack of enthusiasm at the prospect of leaving home for Switzerland: "Oh, it's lovely, I wish I were going to Switzerland" or something very close to that effect. He said that in an ordinary conversational way - to ease my concerns. Yes, this was the last time EVER that I saw my dear parents - who were facing such a painful and terrible destiny - worse even than sending/giving their four children away, first my two older sisters who were sent to the U.S., then my brother Max and me - to Switzerland. To the best of my recollection, we corresponded for years, even after my parents had been displaced from Konstanz and were living in camps first in France, under awful conditions, where my father died and then Poland when my mother eventually was sent to her final destination.“

"Jedenfalls erinnere ich mich, dass Papa zu Hause bereits früher angesichts meiner mangelnden Begeisterung über die Aussicht, in die Schweiz zu gehen, sagte: "Oh, dort ist es richtig schön, ich wünschte, ich könnte in die Schweiz gehen" oder etwas Ähnliches. Er sagte das auf eine ganz normale Art und Weise, um meine Bedenken zu zerstreuen. Ja, das war das letzte Mal, dass ich meine lieben Eltern sah - die ein so schmerzhaftes und schreckliches Schicksal vor sich hatten - schlimmer noch, als ihre vier Kinder wegzuschicken, zuerst meine beiden älteren Schwestern, die in die USA geschickt wurden, dann meinen Bruder Max und mich - in die Schweiz. Soweit ich mich erinnere, korrespondierten wir jahrelang miteinander, auch nachdem meine Eltern aus Konstanz vertrieben worden waren und in Lagern lebten, zunächst in Frankreich, wo mein Vater unter schrecklichen Bedingungen starb, und dann in Polen, als meine Mutter schließlich in den Tod geschickt wurde."

Ruth Schwarzhaupt
October 2021