Das Leben von 112 jüdischen Menschen wurde zerstört, als diese am 22. Oktober 1940 von diesem Bahnhof aus nach Gurs (Südwestfrankreich) deportiert wurden. Viele von ihnen kamen in Gurs ums Leben. Ab Sommer 1942 begannen von dort Transporte nach Auschwitz, wo die Deportierten ermordet wurden. Dieses Mahnmal erinnert an die Verbrechen, die auch unter Beteiligung von Konstanzern an den jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern begangen wurden.
In Erinnerung an die am 22. Oktober 1940 deportierten 112 Konstanzer Jüdinnen und Juden wurde am historischen Deportationsort, dem Petershauser Bahnhof, ein von Jugendlichen zusammen mit dem Künstler Harald Björnsgard gestaltetes Mahnmal eingeweiht. Gemeinsam mit der Initiative Stolpersteine und Lehrkräften von vier Konstanzer Schulen hatten zuvor Schülerinnen und Schüler in unterschiedlichen Projektgruppen jüdische Biografien recherchiert, sich mit der Geschichte der Oktoberdeportation und den südfranzösischen Lagern beschäftigt, gemeinsam über die Bedeutung von Erinnerung reflektiert und über Bedeutung und Gestaltung des Mahnmals diskutiert.
Auch die Gedenkfeierlichkeiten zum 81. Jahrestag der Oktoberdeportation am 22.10.2021 wurden gemeinsam mit Jugendlichen geplant und durchgeführt.
Um Angehörigen und Überlebende, die der Einladung nicht folgen konnten, teilhaben zu lassen, wurden dieses Video von den Gedenkfeierlichkeiten am 22. Oktober 2021 aufgezeichnet.